Anita Tscholl
Hospizbegleiter/-in
Familien mit totkranken Angehörigen haben es nicht leicht. Beide Seiten brauchen oft seelische Unterstützung. Dabei noch Lebensqualität zu sichern und den Menschen beizustehen, ist Hauptziel der Hospizbegleitung.
Hospizbegleiter/-innen besuchen die Schwerkranken, deren Angehörige sich an sie gewandt haben. Sie sind für ihre Patienten/-innen da und sprechen mit ihnen, lesen etwas vor oder sitzen bei ihnen am Bett. Die Angehörigen werden so entlastet, auch wenn Hospizbegleiter/-innen keine Pflege übernehmen. Zudem begleiten sie die Angehörigen in dieser emotionalen Phase. Da sie diesen Menschen sehr nahestehen, ist Verschwiegenheit höchstes Gebot. Dies kann manchmal sehr belastend werden, weil man viel Kummer miterlebt.
Hospizbegleiter/-innen arbeiten meist ehrenamtlich ein paar Stunden pro Woche, müssen aber eine spezielle Ausbildung besucht haben. Diese besteht aus einem Grundkurs und einem Aufbaukurs. In Rollenspielen werden essenzielle Fragen in Zusammenhang mit dem Tod diskutiert. Dort lernen sie auch sensibel auf Wünsche und Bedürfnisse anderer zu reagieren und die eigenen Gefühle zu beobachten. Generell ist es für diesen Beruf sehr wichtig, auf verbale und nonverbale Signale zu achten, keine Erwartungen zu stellen und sich selbst und seine Gefühle gut einschätzen zu können.
Du bist sensibel und kannst auf die Gefühle anderer reagieren? Du kannst Trauernden gut zur Seite stehen? Du bist psychisch belastbar, auch wenn du mit niemandem über deine Erfahrungen sprechen kannst? Gute Voraussetzungen, um Hospizbegleiter/-in zu werden. Schau dir gerne eines unserer Videos an, wenn du mehr über den Job erfahren möchtest.
Wo Hospizbegleiter/-innen zu finden sind …
Die Tätigkeit von Hospizbegleitern/-innen ist sehr abwechslungsreich. Sie betreuen die Patienten/-innen in ihrem Zuhause, in einem Hospiz oder in Palliativstationen von Krankenhäusern oder Pflegeheimen.